DE
CHRISTOPH
VITA
TIMPE
Christoph Timpe wurde in Freiburg (Br.) geboren und erhielt mit 6 Jahren seinen ersten Violinunterricht. Er studierte Barock-Violine in London und Köln. Wesentliche Impulse erhielt Christoph Timpe während seiner Lehrjahre bei Reinhard Goebel Anfang der 90er Jahre in Köln.
In dieser Zeit begannen auch die Engagements mit den Ensembles Musica Antiqua Köln, The Orchestra of the Age of Enlightenment und L’Orchestre Révolutionnaire et Romantique. In den folgenden Jahren war er Konzertmeister des italienischen Barockorchesters Academia Montis Regalis sowie des Florentiner Barockorchesters Modo Antiquo (Federico M. Sardelli). Es folgten Engagements mit zahlreichen namhaften Orchestern wie Concerto Köln, Il Fondamento (Paul Dombrecht), Les Musiciens du Louvre (Marc Minkowski), Cappella Coloniensis, sowie Ensembles wie Rebel (Jörg-Michael Schwarz), Lautten-Compagney (Wolfgang Katschner) und dem Berliner Ensemble Wunderkammer. Christoph Timpe wurde vor allem durch seine Arbeit mit dem von ihm 1995 in Rom gegründeten Ensemble Accademia per Musica bekannt. ‎

Mit dieser Gruppe hat er das Violinrepertoire des Neapolitanischen Barock neu entdeckt und auf CD-Einspielungen beim Label Capriccio vorgestellt. Darauf folgten Einspielungen römischer Violinmusik vor Corelli sowie früher venezianischer Ensemblesonaten. Bei den Projekten von Accademia per Musica stand stets die Repertoireforschung im Vordergrund, die Entdeckung unbekannter Komponisten und unerforschter musikalischer Kulturkreise.
Der Anspruch auf Erweiterung des Repertoires war zwar eine der Zielsetzungen der Historischen Aufführungspraxis, er ließ sich indessen bei Veranstaltern und Publikum nicht einlösen, sodass Accademia per Musica 2013 die Aktivität eingestellt hat. Die Auseinandersetzung mit ausgewählten musikalischen Zentren schärfte seinen Blick für die musikalische Geographie namentlich Italiens.‎‎

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Der Umgang mit neu entdeckten Kompositionen ermöglicht Timpe einen unbefangenen Blick auch auf etabliertes Repertoire und förderte die Entwicklung eines Interpretationsstils, der stets den Komponisten mit seinem Werk ins Zentrum rückt.

Neben der Arbeit mit seinem Ensemble hat Christoph Timpe stets auch in vielen anderen Formationen mitgewirkt, sei es als Leiter, Konzertmeister, Solist, oder Orchestermusiker. Als Mitglied der Deutschen Händel-Solisten (Händel-Festspiele am Staatstheater Karlsruhe) sowie des FestspielOrchesters Göttingen und hat er so ziemlich alle Opern von Händel im Graben miterlebt. Aber ob Graben,
Bühne oder Kirche, Christoph Timpe spielt einfach gerne Geige und genießt das gemeinsame Musizieren mit den Kollegen.
In den vergangenen Jahren hat sich Christoph Timpe intensiv mit den Sonaten und Partiten von J.S. Bach beschäftigt. Der musikalische und violintechnische Anspruch dieser Werke bleibt eine Herausforderung und löste eine neue Auseinandersetzung mit der Musik und dem Instrument aus.

Im Sommer 2020 hat Christoph Timpe die Sonaten und Partiten für das Label Coviello eingespielt, die Veröffentlichung sollte noch im selben Jahr erfolgen, zum 300. Jahrestag der autographen Handschrift, musste aber wegen der Pandemie und ihrer Folgen verschoben werden. Christoph Timpe ist seit seiner Schulzeit auch in Italien verwurzet und hat viele Jahre in Rom gelebt. Obwohl sein Hauptsitz inzwischen wieder in Deutschland ist, pendelt er nach wie vor gerne zwischen Rom und Berlin, das Leben in zwei Kulturen und Sprachen ist für ihn eine große Bereicherung. Christoph Timpe hat ein lebhaftes Interesse an Kunst, Architektur und an kulturhistorischen Zusammenhängen, eine Affinität, die sich auch in seiner musikalischen Interpretation niederschlägt. ㅤ ㅤ ㅤ