Die drei Veranstaltungen von je etwa einer Stunde Dauer vermitteln einen Einblick in die Vielfalt von Leclairs Meisterschaft. Jedes Konzert ist einem Aspekt seines Schaffens gewidmet und endet mit einem Violinkonzert.
1. Konzert:
Sonntag den 21. August, 18.00 Uhr
Programm:
– Orchestersuite aus der Oper “Scylla & Glaucus”
– Deuxième Récréation de Musique op. 8
– Violinkonzert op. 7 Nr. 6
Mitwirkende:
Javier Aguilar: Violine
Waltraut Elvers: Violine & Viola
Christian Rohte: Viola
Jochen Schneider: Fagott
Kathrin Sutor: Cello
Mirjam Wittulski: Kontrabass
Peter Uehling: Cembalo
Christoph Timpe: Violine und Leitung
Weitere Konzerte:
Sonntag den 11. September, 18.00 Uhr
Sonntag den 9. Oktober, 18.00 Uhr
Emmaus-Kirche
ehem. Ernst-Moritz-Arndt-Kirche
Onkel-Tom-Straße 80
14169 Berlin-Zehlendorf
Wie eine zerklüftete Landschaft türmen sich die Noten der Solo-Stimme. Bizzarre Formationen, Geröll, schroffe Spitzen summieren sich zu einer abstrakten Grafik, und der Geiger stutzt: Wie soll das gehen?
Jean Marie Leclair war der erste Violin-Virtuose Frankreichs. Sein Umgang mit dem Instrument ist gegenüber dem seiner Landsleute ganz neuartig, persönlich und originell. Er erfindet zahllose Figuren, die auf der Geige wie angegossen sitzen und das Instrument immer neu in Szene setzen, so geschickt ausgeklügelt, dass sich das Noten-Wirrwarr bald zu geigerisch sinn- und musikalisch wirkungsvollen Passagen ordnet. Anders als manchmal bei seinem Kollegen Pietro Locatelli gerät Leclairs Virtuosität dabei nie zum artistischen Selbstzweck.
Denn Leclair war auch als Komponist außergewöhnlich. Wie ein Italiener reiht er thematische Ideen aneinander, relativiert soeben Erklungenes, macht Einschübe und Einwände, bis der Hörer fast den Faden verliert. Doch wie in einer komplizierten Algebra werden dann die Terme gegeneinander aufgerechnet, bis schließlich die ganze Beweisführung nachvollziehbar wird. Wie ein Franzose und ähnlich wie Jean Philipp Rameau vermag er, diesen tänzerischen Schwebezustand zu erzeugen, in dem Schwerkraft und Zeit und Raum aufeinander projiziert sind und die ganze artifiziell verschraubte höfische Affektiertheit auf einmal wie selbstverständlich, natürlich, ja notwendig erscheint. Leclair gelingt etwas, woran sich so mancher Komponist seiner Epoche in Frankreich und namentlich in Deutschland versucht hat: das vorwärtsdrängende, hitzige Italienische mit dem in sich ruhenden, coolen Französischen zu einer neuen Legierung zu gießen.
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